Hat "Made im Germany" Zukunft?
- Wiebke Katsoudas
- 1. Juli
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 5. Sept.
‚Made in Germany‘ steht weiterhin für hohe Qualität, exzellentes Handwerk und zuverlässige Produktion, ist aber mehr denn je gefordert, sich neu zu definieren und den Herausforderungen von Globalisierung, Abwanderung und Skandalen zu begegnen. Wie deutsche Manufakturen dieses 134 Jahre alte Markenversprechen mit neuem Leben füllen erfährst du hier.

Wandel und Herausforderungen
Früher galt ‚Made in Germany‘ als Sinnbild deutscher Ingenieurkunst und stabile Rahmenbedingungen – weltweit geachtet als Vorbildqualität.
Durch Globalisierung und Wettbewerbsdruck sind Produktionsbereiche und handwerkliche Kompetenzen zunehmend ins Ausland abgewandert und viele Branchen, wie Textil und Konsumgüter, sind heute kaum noch mit fertigungstiefen Standorten in Deutschland vertreten. Die Abwanderung von Industrie und Mittelstand in den letzten Jahrzehnten hat viele Betriebe ganz verschwinden lassen oder auf reine Markenzeichen reduziert.
Skandale wie Dieselgate und Wirecard haben das Vertrauen in deutsche Standards und Unternehmen zusätzlich erschüttert, sodass ein ethischer und nachhaltiger Wertewandel notwendig ist.

Made in Germany:
Mehr als Qualität – Eine Haltung für die Zukunft
Die Zukunft des Siegels liegt darin, neben Qualität und Innovation verstärkt auch Verantwortung, Transparenz und Nachhaltigkeit ins Zentrum zu stellen. Die Sicherung von Arbeitsplätzen, Erhalt traditioneller Fertigkeiten und die Förderung von Ausbildung sind ebenso bedeutend wie die Sicherstellung von fairen Arbeitsbedingungen, ressourcenschonender Produktion und Integration von Dienstleistungen.
Deshalb sehen deutsche Manufakturen es als ihre Verantwortung an, das kulturelle Erbe und wertvolles Wissen nicht aufzugeben, nur weil es kurzfristig wirtschaftlich attraktiv erscheint, Produktionsstätten ins Ausland zu verlagern. Langfristig zählt die Erhaltung der Wertschöpfung, der Arbeitsplätze und der Qualität – für Gesellschaft und Umwelt.

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Warum eine Neuausrichtung notwendig ist
Qualität bleibt selbstverständlich, reicht aber nicht mehr aus. Kunden verlangen heute Transparenz, Ethik und eine emotionale Bindung. Deshalb müssen neue Konzepte entstehen: Weg vom Massenprodukt, hin zu langlebigen, nachhaltigen Produkten und zukunftsfähigen Kreislaufwirtschaften. Deutsche Manufakturen setzen mehr denn je auf Innovation – in Produkten und Prozessen – und auf Digitalisierung, um wettbewerbsfähig und flexibel zu bleiben.

Made in Germany als Versprechen von Verantwortung und Echtheit
Dieses Siegel soll heute und in Zukunft für soziale und ökologische Mehrwerte stehen, die glaubhaft und transparent vermittelt werden. Produkte sollen nicht nur technisch überzeugen, sondern auch Nachhaltigkeit fördern und fair produziert sein. ‚Made in Germany‘ bedeutet in diesem Sinne die Verbindung von Qualitätsanspruch, Innovation und gesellschaftlicher Verantwortung.

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Gemeinsam Zukunft gestalten
Der Erfolg von ‚Made in Germany‘ beruht auf den vielen engagierten Unternehmen, Innovationstreibern und politischen Unterstützern, die an einem Strang ziehen. Initiativen bündeln Kräfte, setzen auf Forschung und zukunftsweisende Ansätze, um das Label als weltweit führendes Qualitäts- und Innovationszeichen zu erhalten und weiterzuentwickeln.
Dabei spielen deutsche Manufakturen eine zentrale Rolle: Mit ihrem unverwechselbaren Know-how, handwerklicher Exzellenz und höchsten Qualitätsansprüchen verkörpern sie die wahre Bedeutung von ‚Made in Germany‘. Sie sind das kulturelle Rückgrat dieses Markenversprechens, das weit über ein einfaches Label hinausgeht und Verantwortung für Gegenwart und Zukunft trägt.



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