Allgäuer Keramik

100 Jahre Ton, Form, Feuer – und Zukunft. 

1919 begann alles im Löwenbachtobel bei Imberg: 

Braunkohle, Ton und große Ingenieurleistungen wie eine hölzerne Seilbahn und ein 300 Meter langes Viadukt machten den Anfang. Später entstanden Industrierohre und Kacheln. Heute steht hier eine Keramik‑Manufaktur, die beides kann: Tradition und Gegenwart. 

Rund zehn Keramiker arbeiten in der Allgäuer Keramik Manufaktur unter der Leitung erfahrener Meister. Der Nachwuchs wächst im eigenen Haus heran – Ausbildung gehört hier selbstverständlich dazu. Der Werkstoff ist derselbe geblieben: Ton. Er wird gegossen oder eingedreht, von Hand verfeinert, getrocknet, zweimal gebrannt. Dazwischen liegt der aufwendigste Schritt – die Bemalung. 

Die Allgäuer Keramik verwendet beim Dekorieren vor allem die traditionelle „Hörnle-Malerei“. Ursprünglich wurde diese Technik mit Tierhörnern ausgeführt, heute benutzt man Gummibällchen mit Metalldüsen für präzise Farbakzente. Die Motive werden mit ruhiger Hand und großer Sorgfalt unter der Glasur aufgetragen, was die Farben besonders langlebig und spülmaschinenfest macht. Ob in alter Hörnle‑Technik oder als Fayence, jedes Stück trägt die Handschrift seiner Gestalter.  

Geprägt von regionaler Identität und handwerklicher Präzision entstehen hier Keramiken, deren Formen und Dekore tief im Allgäu verwurzelt sind. Jedes Stück erzählt die Geschichte einer jahrhundertelangen Tradition, die moderne Ansprüche mit ländlicher Authentizität verbindet.